Geschichte der Schule

Im Jahre 1909 des Herren öffnete unser Domizil erstmals seine Pforten, Ecke Kaiser-Wilhelm- / Hohenzollernstraße (heute Hegelallee/Schopenhauerstraße) .
Zunächst besuchten nur Jungen das humanistische Realgymnasium in Potsdam, welche sich vorrangig mit den Sprachen Englisch, Französisch, Latein und Griechisch beschäftigten.
In den zwanziger Jahren vollzog sich eine inhaltlichliche Wandlung. Den Naturwissenschaften und der Mathematik wurde mehr Bedeutung beigemessen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem Realgymnasium die Einsteinoberschule.
1950 wurde die Schule geschlossen, nachdem sich sechsundzwanzig Schüler nach Bremen abgesetzt hatten. (siehe Gruppenflucht aus Potsdam). In den folgenden Jahren fand die ABF (Arbeiter- und Bauernfakultät) hier ein Arbeitsfeld.
Mit dem Anschluss an die Pädagogische Hochschule wurde der Grundstein für die künftige Lehrerelite gelegt.


Bis kurz nach der gesellschaftlichen Umstrukturierung, Wende, verweilte die Universität Potsdam in diesen Gemäuern. Ab 1994, nach einem kurzen Intermezzo in der Gutenbergstraße 67, begann dann unsere Historie in diesem Gebäude.
Im weiteren Verlauf unserer Existenz ist es uns gelungen, eine große Anzahl an internationalen Verbindungen aufzubauen. Dazu gehören Gymnasien in Uppsala (Schweden), Halden (Norwegen), Sully (Frankreich) und Tucson (USA). Auch war es unserer Schule vergönnt, einige Persönlichkeiten hervorgebracht zu haben.
Als Beispiele sollen uns hierfür dienen: Kronprinz Louis Ferdinand von Hohenzollern, der europäische Wegbereiter Helmut James Graf von Moltke, der Fernsehreporter Friedrich sowie der berühmte Maler und Künstler Sprotte (bei Interesse besteht die Möglichkeit eines Besuches bei der Sprotte-Stiftung, Potsdam-Bornstedt) und Hans-Werner Mihan, der Autor von "Die Nacht in Potsdam".

Unser Verein ist schon recht bejahrt. Auf ihm ruhen Last und Reichtum einer langen Tradition. Sein erhalten gebliebenes Archiv belegt mit Dokumenten einen nicht unbeträchtlichen Teil des Gymnasiums, z.B. gibt es Auskunft über damalige Abiturientenjahrgänge, Lehrerkollegien, Direktoren.
Zwischen den Kriegen stand der Verein in seiner vollsten Blüte. Die Schule genoss hohes Ansehen. Sie entließ Jahr für Jahr viele qualifizierte Abiturienten in unseren Verein, und so spiegelte sich in ihm das Leben der Schule fortlaufend wider, fand einen Niederschlag z.B. in den Berichten seiner fleißigen Chronisten über Schulfeste, Klassenfahrten, sportliche Aktivitäten, Konzerte, etc.
Lustige Bierzeitungen der Abiturienten sind ebenso erhalten wie zahlreiche Klassenfotos.
Nach dem Krieg passten wir nicht mehr in das Weltbild eine sowjetischen Besatzungszone, und so stellte der Verein seine Arbeit ein. Unsere Einrichtung blieb jedoch unvergessen. Am 7. Juli 1959 fanden sich außerhalb der DDR lebende ehemalige Realgymnasiasten zu einer Neugründung des Vereins in Berlin (West) zusammen. In der Zeit des dortigen "Exils" litt der Verein sehr darunter, dass ihm keine in Potsdam verbliebenen "Ehemaligen" angehören konnten. Noch gravierender wirkte sich aus, dass die Schule, ihrer Art nach ja auch nach 1945 noch Gymnasium und schon mit dem Namen Einsteins beschmückt, aus den bekannten Gründen 1950 geschlossen wurde. Nun fehlte es dem Verein überhaupt an neuen "Ehemaligen", die den Weg zu uns hätten finden können. Der Verein schien aus biologischen Gründen zum Aussterben verurteilt.


An dieser Situation änderte die Wende zunächst nichts, wenn es danach auch bald gelang, eine ganze Anzahl von Mitgliedern aus den neuen Bundesländern zu gewinnen. Erst die Gründung des 5. Gymnasiums 1991 und vor allem seine Namensgebung 1994 in bewusster Anknüpfung an die Tradition des alten Potsdamer Realgymnasiums ermöglichten es uns, die Vereinssatzung so zu erweitern, dass seither die Mitgliedschaft auch für alle ehemaligen Schüler und Lehrer des Einstein - Gymnasiums geöffnet ist.
Im Juni 1997 erreichten wir durch eine weitere Satzungsänderung, dass junge Mitglieder ohne eigenes Einkommen nicht durch die Schranke der Beitragsleistung von uns ferngehalten werden müssen. Unser Verein verfolgt nach seiner Satzung den Zweck, die Verbindungen zu pflegen, die eine gemeinsame Schulzeit begründet hat.
Wie erfüllt nun unser Verein die sich selbst gestellte Aufgabe? Nicht nur bei der jährlich stattfindenden Hauptversammlung besteht ausgiebig Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen. Darüber hinaus finden monatlich abwechselnd in Potsdam und Berlin zwanglose Treffen statt, bei denen natürlich Gäste willkommen sind. Für die schriftliche Korrespondenz unser Mitglieder sind wir ein Forum. Das Mitteilungsblatt, das z. Zt. zweimal jährlich erscheint, gibt auch denjenigen Mitgliedern Kenntnis vom Vereinsleben, die daran, vor allem aus Alters- und Gesundheitsgründen, nicht unmittelbar teilnehmen können. Das Blatt steht jedem Mitglied für Beiträge offen.


Ein wichtiger Komplex unserer Arbeit besteht natürlich darin, das Einstein-Gymnasium mit allen unseren Kräften zu unterstützen. Beispielsweise förderten wir die Redaktion des Abiturjahrbuches 96/97 in nicht unerheblichem Maße mit unserem Wissen und unserem Interesse an einer Zusammenarbeit.
Ohne allzu stolz sein zu wollen, können wir sagen, dass dies wichtig für das gute Gelingen der Arbeit war. So wird es auch in Zukunft bleiben.

Mein Beitrag kann nicht ohne einen eindringlichen Appell an diesen und an die folgenden Abiturientenjahrgänge des Einstein-Gymnasiums schließen, zu uns zu kommen und die Fackel weiterzutragen, die wir in nicht allzu ferner Zukunft aus der Hand geben müssen.